CDU-Veischedetal befürchtet unkontrollierten Wildwuchs bei der Windenergie nach dem OVG Urteil aus Münster
Kirchveischede: „Durch dieses Urteil des OVG Münster wird dem unkontrollierten Bau von Windenergieanlagen Tür und Tor geöffnet. Wir fordern alle Beteiligten auf, auf den Weg der Vernunft zurückzukehren und sich an die gemeinsam und einvernehmlich erarbeiteten Vorgaben des Regionalplanes zu halten. Nur so werden die Flächenvorgaben (2% für Windindustrie) und die Akzeptanz bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern erreicht."
Rita Balve-Epe, Vorsitzende der OU Veischedetal spricht Klartext und erinnert, „wir haben nach diesem Urteil die große und berechtigte Sorge, im Veischedetal von einer großen Anzahl von 250 m hohen Windkraftanlagen regelrecht umzingelt zu werden. Das werden wir nicht hinnehmen. Mit den bisher geplanten Windenergiebereichen (WEB) erfüllt die Stadt Lennestadt mit ca. 4% das 2%-Flächenziel mehr als genug.“
Dieses Urteil könnte dazu führen, dass im Bereich zwischen der Hohen Bracht und der Einsiedelei eine durch die dänische Firma Oersted geplante Anlage entsteht, die außerhalb eines WEB liegt. Diese Anlage wurde zwar mit übergroßer Mehrheit durch den Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung am 18.9.24 abgelehnt, doch seit dem OVG-Urteil hat sich die rechtliche Grundlage geändert.
Ratsvertreter Gregor Schnütgen, der als Zuhörer die Sitzung des Regionalrates in Arnsberg am 26.9. verfolgte: „Frau Ministerin Neubaur referierte gerade über den bisher erfolgreichen Weg der Landes- und Regionalplanungen in NRW, als die Meldung über das Urteil ihr Referat unterbrach. Die Reaktion auf diese „breaking news“ war allen Anwesenden deutlich anzumerken. Die Ministerin, die Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg, die Mitglieder des Regionalrates und die zahlreich anwesenden Besucher, darunter viele Bürgermeister, reagierten überrascht und geschockt. Sprecher der Fraktionen (CDU, SPD und Grüne) bedauerten diese Entscheidung und verwiesen unisono auf den bisher einvernehmlich eingeschlagenen und erfolgreichen Kurs des Regionalrates in enger Abstimmung mit den betroffenen Kreisen und Kommunen das gesteckte 2%-Ziel zu erreichen.“
Die CDU OU Veischedetal hat inzwischen Kontakt mit der Stadt und dem Kreis aufgenommen und bittet alle, ihren Einfluss geltend zu machen, dass hier die berechtigten Sorgen der betroffenen Bürger berücksichtigt werden und der drohende Wildwuchs fremder Investoren zu Lasten heimischer Aktivitäten unterbleibt.
Foto: Der Vorstand der CDU-OU Veischedetal appelliert an Stadt und Kreis, geeignete Maßnahmen gegen den drohenden Wildwuchs von Windenergiemaßnahmen anzustoßen